Koto Ryu

Die Schule des Niederstreckens des Tigers: Kotô Ryû

Ursprung der Kotô Ryû

Der unbekannte Ursprung und die Ankunft in Japan

Der genaue Ursprung der „Schule des Niederstreckens des Tigers“ ist unbekannt. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass sie durch einen kämpferischen Mönch namens Chan Busho aus China nach Japan gelangte. Der historische Zeitpunkt bleibt im Dunkeln.

Die ersten Sôke der Kotô Ryû

Sakagami Taro Kunishige wird heute offiziell als erster Soke der Kotô Ryû bezeichnet. Bando Kotaro Minamoto Masahide sollte der zweite Sôke werden, starb jedoch in den kriegerischen Auseinandersetzungen um 1542. Stattdessen ging die Ryû an Sougyoku Kan Ritsushi über, der bereits Soke der Gyokko Ryû war. Seitdem folgt die Kotô Ryû derselben Familienlinie wie die Gyokko Ryû.

Moderne Sôke und die Verbindung zur Gyokko Ryû

Bekannte Sôke und Schulen

Masaaki Hatsumi, Shoto Tanemura, und Fumio Manaka sind heute die Sôke dieser Ryû, und beide Schulen werden im Bujinkan Budô Taijutsu, Genbukan Ninpo Bugei, Jissen Jinenkan Kobudo, Hiden Ninpo Bugei unterrichtet.

Gemeinsamkeiten mit der Gyokko Ryû

Bisher war der Unterschied zur Gyokko Ryû, dass die Kotô Ryû ausschließlich der Person unterrichtet wurde, die der nächste Sôke werden sollte. Bei genauerer Betrachtung der Geschichte stellt man jedoch fest, dass es viele berühmte Ninja gab, die beide Schulen studierten – sowohl die Kotô Ryû als auch die Gyokko Ryû.

Training und Techniken der Kotô Ryû

Die harte Charakteristik der Techniken

Aufgrund der harten Charakteristik der Kotô Ryû Techniken erfordert das Training eine disziplinierte und zähe Herangehensweise, um den Körper abzuhärten. Dies wird beispielsweise durch Schlagen und Treten gegen Steine und Kies erreicht, um Finger- und Fußnägel zu stärken. Dies ermöglicht es dem Übenden angeblich, mit einem einzigen Schlag mittels Shako Ken fünf Löcher in die Borke eines Baumes zu schlagen.

Bedeutung des Namens und geistige Haltung

Der Name der Schule bedeutet „den Tiger niederstrecken“ und bezieht sich darauf, einen großen und mächtigen Gegner mit bloßen Händen zu besiegen. Die Techniken sind grob in ihrer Ausführung, und die geistige Haltung während der Ausführung besteht darin, den Gegner an jedem Ort herabzusetzen. Man sucht nur das Negative im Menschen und zeigt es offen.

Koppôjutsu: Die Technik der Knochenzerstörung

Bedeutung und Ausführung von Koppô

Das erste Kanji von Koppô (Kotsu) bedeutet „Knochen“, kann aber in einem tieferen Sinn als „Kniff“ oder „Trick“ übersetzt werden. Koppôjutsu bedeutet daher, dass man die Skelettstruktur des Angreifers zerstört oder über das Skelett das Gleichgewicht des Angreifers bricht.

Ergänzung durch Hebel- und Wurftechniken

Jede Hebel- oder Wurftechnik wird durch zusätzliche Schläge und Tritte ergänzt. Eines der Hauptziele des Kotô Ryû ist der gegnerische obere Fußspann namens Toki. Wir fixieren ihn nicht nur durch das Aufsetzen unseres eigenen Fußes, um den Gegner in seiner Bewegung zu behindern, sondern setzen ihn auch hart ein.

Distanz und Nahkampftechniken

Fußballenstoß und Nahkampftechniken

Beim Fußballenstoß gegen das Sprunggelenk handelt es sich um eine Nahkampftechnik, die im Vergleich zur Gyokko Ryû einen deutlich geringeren Abstand zum Gegner erfordert. Der Kämpfer erlaubt dem Gegner, sich in unmittelbare Nähe zu nähern, um dann Blocktechniken anzuwenden (oft mit dem Ellenbogen aufgrund der kurzen Entfernung) und offensive Angriffe direkt einzuleiten.

Anpassung an Distanz und Winkel

In den überlieferten Schriftrollen der Kotō Ryû findet sich eine umfassende Auflistung von Kyusho-Punkten, was darauf hindeutet, dass sowohl die Distanz (Ma-ai) als auch der Winkel (De-ai) in Bezug auf die jeweiligen Aktionen (Schläge, Tritte des Gegners) äußerst präzise angepasst werden sollten, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen.

Präzision in der Ausführung

Ein exakter Winkel von 90 Grad ist beispielsweise angemessen, um Knochen und Gelenke zu treffen, während ein Winkel von 45 Grad für weichere Ziele empfehlenswert ist. Der Kämpfer muss ein gutes Timing und Rhythmus in der Kontertechnik aufweisen, die häufig mit seitlichem Gehen (Yoko Aruki) oder einem Sprung von 1 Meter ausgeführt wird.

Der Ursprung auf dem Schlachtfeld

Große Anfangsdistanz der Techniken

Es wird oft festgestellt, dass die Anfangsdistanz der meisten Techniken (Kata) recht groß war, so dass der Angreifer entweder mit einem weiten Schritt oder mehreren kleinen Schritten auf den Verteidiger zugehen musste. Alternativ bewegt man sich mit einem Angriff vorwärts, um dann schnell wieder einen sicheren Abstand zurückzunehmen.

Entwicklung für das Schlachtfeld

Dies verdeutlicht klar, dass die Kotō Ryû für den Einsatz auf dem Schlachtfeld entwickelt wurde und nicht für den Kampf in geschlossenen Räumen.

Die Ergänzung der Kotô Ryû mit anderen Schulen

Ergänzung durch die Gyokko Ryu und Gikan Ryû

Die Gyokko Ryû (sowie die Gikan Ryû) und die Kotō Ryû ergänzen sich technisch perfekt und bilden zusammen ein solides Kampfsystem.

Unterschiede und Synergien der Schulen

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es sich hierbei um eigenständige Stilrichtungen mit unterschiedlichen Kampfmethoden handelt, und auch die Bewegungstechniken (Tai Sabaki) stark variieren. In Kombination bieten sie jedoch nahezu unbegrenzte Variationen.

Strategien des Kotô Ryû-Stils

Blicktechniken zur Tarnung

Ein Anwender des Kotō Ryû-Stils beobachtet den Angreifer, indem er zwischen dessen Augenbrauen schaut, um seine Absichten vor dem Angreifer zu verbergen. Durch diesen Blick wird dem Angreifer vermittelt, dass ein Augenkontakt besteht, was ihn nervös machen kann. Die Schriftrollen betonen: „Die Augen sind überall.“

Bewahrung des Überblicks

Direkter Blickkontakt mit dem Gegner würde die Aufmerksamkeit fokussieren und die Gedanken ablenken. Indem man den Blick zwanglos zwischen den Augenbrauen richtet, hat der Kämpfer den gesamten Gegner im Blickfeld und die Augen können gewissermaßen „gleichzeitig überall“ sein.

Typische Methoden und Techniken der Kotô Ryû

Einsatz von Metsubushi

Weitere typische Methoden der Kotō Ryû umfassen den Einsatz von Metsubushi, um den Angreifer zu blenden oder direkt seine Sicht zu stören.

Der ungewöhnliche Umgang mit dem Schwert

Während es regnete, nahm der Vertreter des Kotô-Ryû-Stils die Position Mangetsu no Kamae ein (ähnlich der Hôko no Kamae, mit der Klinge/Waffe in der linken Hand) und sammelte Wasser in der Hi (Blutrille) der Klinge, um es dem Gegner in die Augen zu schleudern, bevor er mit dem Schwert zuschlug.

Die Technik des Mutô Dori

Die Kotô-Ryû zeichnet sich generell durch einen ungewöhnlichen Umgang mit dem Schwert sowie eine einzigartige Form der Schwertabwehr, genannt Mutô Dori, aus. Diese Schule war eine der wenigen Ryû, die gelegentlich die Griffhaltung am Schwert wechselten, sodass der Tsuka (Schwertgriff) mit der linken Hand nahe der Tsuba (Gyaku-te) gehalten wurde.

Die Verwirrungstaktik

Dies ermöglichte eine Vielzahl von Möglichkeiten, das Schwert mit gekreuzten Armen zu halten, was den Angreifer verwirren konnte und den Schwertkämpfer manchmal als Amateur, quasi als „leichte Beute“, erscheinen ließ. Die Griffhaltungen und Stellungen wurden kontinuierlich verändert.

Einsatz des Rokushakubô

Eine weitere Waffe im Repertoire des Kotô-Ryû ist der Rokushakubô (Langstock), der in Verbindung mit dem Taijutsu eingesetzt wird.

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