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QUELLEN DES JUJUTSU
Ju-Jutsu ist eine japanische Kampfkunst, die als Wissenschaft der Nachgiebigkeit bekannt ist. Es wird auch als Yawara bezeichnet und ist innerhalb des Koryu und Bujutsu klassifiziert. Das Ju-Jutsu umfasst den bewaffneten und unbewaffneten Kampf.
Ursprünge
Die genaue Herkunft des Ju-Jutsu ist wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt. Im 10. Jahrhundert wurde durch den Kulturaustausch zwischen China und Korea bereits Kempo, Hakuda, Shuhaku und andere Kampfkünste aus China nach Japan gebracht. In China wurden sie als Bubishi, Quanfa, Shuaijiao und Qinna bezeichnet.
Es ist bekannt, dass es in Japan schon lange zuvor Formen der unbewaffneten Selbstverteidigung gab, die sich aus dem traditionellen Sumo entwickelten. Diese wurden als „Kumi-Uchi“ bezeichnet.
Im 12. Jahrhundert entwickelte der japanische General Shinra-Saburo die Schule des Handkampfes, die eng mit den Methoden des Sumo verbunden war. Diese Entwicklung basierte auf einer buddhistischen Schrift aus dem 13. Jahrhundert namens „Konyaku-Monogatari“.
Weitere frühere Namen für das Ju-Jutsu waren Wajutsu, Yawara, Karani, Kumi-Uchi, Yoroi Kumi Uchi, Kogusoku, Kempo, Hakuda, Hakusha, Shime, Shuhaku, Taijutsu, Jutaijutsu, Torite, Koshi no Mawari und sie alle gehörten zum Weg des Bogens und des Pferdes.
Heutzutage wird das Bogenschießen von einem galoppierenden Pferd auf feststehende Ziele entlang eines Weges als Yabusame bezeichnet und wird insbesondere im Takeda-Clan oder Ogasawara-Clan gepflegt und überliefert.
Bubishi
Der Begriff „Bu“ bedeutet Kriegertum oder Militär, „Buki“ steht für Waffe, „Buryoku“ für Waffengewalt, „Bu-do“ für den Kampfkunstweg und „Bushi“ bzw. „Musha“ für Krieger.
„Bu“ bezeichnet auch die Konfrontation und die Kunst, Konfrontationen zu vermeiden (Deeskalation). Daher ist es auch ein Synonym für „Ai“ und „Wa“, was die Vereinigung des Menschen mit dem Universum bedeutet. Dieser Begriff „Ai“ findet sich auch im Aikido wieder. In vielen Kampfkünsten (Budo, Bujutsu, Bugei, Bushido, Bushi usw.) werden diese Begriffe verwendet.
Das „Bubishi“ ist ein altes chinesisches Dokument unbekannten Ursprungs, das verschiedene chinesische Kampfstile behandelt, wie Beihequan, Hequan, Luohanquan, Shaolinquan usw. „Bu“ steht für Krieger, „Bi“ für Wissen und „Shi“ für Geist. Historiker betrachten dieses lang geheim gehaltene Dokument als die erste dokumentierte Beeinflussung des okinawanischen Kampfkunststils, die auf das Bubishi zurückzuführen
Vorgeschichtliches:
Die Wurzeln des okinawarischen waffenlosen Nahkampfes liegen in der chinesischen Provinz Fujian. In Fujian gab es viele Kampfkunststile aus ganz China, und das Buch Bubishi gilt als wichtige Quelle für waffenlose Kampfkünste. Otsuka Tadahiko und Patric McCarthy haben Übersetzungen und Abhandlungen des Buches erstellt, um seinen Inhalt der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Entstehung der alten Stile:
Es gab kein klassisches Bujutsu-ryu, das ausschließlich auf waffenlosem Nahkampf basierte. Der Einsatz leerer Hand war für mittelalterliche Samurai selten, da ihre Gegner immer bewaffnet waren. Im Nahkampf wurden Ringkampftechniken eingesetzt, und die Yawara-ge (Friedensmacher) entstanden als frühe Formen des Nahkampfes in Rüstung. Der Gebrauch des Kodachi und das Muso Jikiden Ryu kannten ebenfalls waffenlose Nahkampfmethoden.
Die Entwicklung von Ju-Jutsu und Aikijutsu erfolgte parallel zu den Waffenstilen in den verschiedenen Schulen. Während der Friedenszeit des Tokugawa-Regimes entwickelte sich aus den kriegerischen Nahkampfmethoden der Samurai das waffenlose Ju-Jutsu. Die Kampfmethode der leeren Hand verbreitete sich schnell als Selbstverteidigungssystem und bot körperlich unterlegenen Gegnern eine Chance.
Wichtige Stile (Ryu-ha) waren Jikishin Ryu, Yoshin-Ryu, Kushin-Ryu, Sekiguchi-Ryu, Shibukawa-Ryu, Shin no Shindo Ryu, Sosui-Ryu, Shitsu-Ryu, Tenshin Shinyo Ryu und Yagyu Shingan Ryu. Diese Stile beinhalteten verschiedene Techniken wie Tritte, Schläge, Würfe, Würgegriffe, Hebel, Abführungen, Fesseln und Festhalten. Viele Ju-Jutsu Ryu lehrten auch den bewaffneten Kampf, insbesondere den Schwertkampf, wodurch Kombinationen zwischen Ju-Jutsu und Kenjutsu entstanden.
In der Zeit der Tokugawa-Periode gab es in Japan 600-700 Schulen, die ihre eigenen Techniken entwickelten und das technische Gebiet des Ju-Jutsu sehr groß machten. In den Jahren 1880-1900 gerieten viele Schulen aufgrund der Verdrängung alter Traditionen in Vergessenheit. Mit dem Niedergang der Samurai-Ordnung während der Meiji-Zeit verloren die Künste an Bedeutung und Waffen wurden wieder wichtiger.
Im März 1865 wurde Professor Erwin Bälz an der Kaiserlichen Universität Tokio im alten Ju-Jutsu unterrichtet. Bälz blieb fast 30 Jahre in Japan und brachte Ju-Jutsu nach Deutschland. Zusammen mit Dr. Mikyake und Dr. Julius Scriba trainierte er bei Sensei Totsuka in Tschiba. Seine Initiative trug dazu bei, dass diese fast vergessene Kampfkunst wieder in den Lehrplan der Universität aufgenommen wurde. Gleichzeitig mit der Popularität des Judo wurde auch Ju-Jutsu international
Heute gibt es drei Hauptzweige des Ju-Jutsu:
Klassische japanische Stile: Diese Stile, wie Tenshin Shinyo Ryu, Takenouchi Ryu und Yoshin-Ryu, halten sich strikt an die Traditionen und lehren Techniken aus vergangenen Zeiten.
Meiji-Zeit Zweig: Dieser Zweig, bekannt als Goshinjutsu/Nihon Goshinjutsu, wurde von modernen Stilen wie Judo, Karate und Aikido beeinflusst. Beispiele dafür sind Hakko-Ryu, Nihon-Ryu, Ryoi Shinto-Ryu und Hideyoshi-Ryu. In der japanischen Armee und Polizei werden vor allem Taihojutsu und Toshu Kakuto praktiziert.
Nicht-japanische Stile/Systeme: Diese Stile, auch Gaijin-Goshinjutsu genannt, wurden von Nicht-Japanern entwickelt. Sie sind nicht an Traditionen gebunden und haben ihre eigenen Konzepte, Prüfungsverfahren und Graduierungen. Die Mehrheit der Ju-Jutsu/Jiu-Jitsu Systeme in Deutschland gehört zu dieser Gruppe.
In Hawaii wurde das Danzan-Ryu und Matsuyama Ryu von Frank Matsuyama gegründet. In Brasilien hat sich das Gracia Jiu Jitsu etabliert. Die heutigen klassischen Systeme Japans haben mit Überlebensproblemen zu kämpfen.
Einige der „alten“ Ju-Jutsu-Stile haben sich im Dai Nippon Seibukan Budo Bugei Kai zusammengeschlossen, aber nicht alle. Genkichi Kikuchi unterrichtet sein Araki-Ryu in der Nähe des Berges Akagi, nordwestlich von Tokio. Es gibt immer noch Stile, die von den 600-700 ursprünglichen Stilen überlebt haben, obwohl viele von ihnen verloren gegangen sind.
Ju-Jutsu in Deutschland
Ju-Jutsu wurde zu Beginn des Jahres 1808 in ganz Europa eingeführt. Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, ob es Matrosen oder Passagiere von Schiffen waren, die diese Kampfkunst nach Europa brachten. Diese Kampfkunst basierte auf der Technik des Gaijin-Goshinjutsu, das in Frankreich als „signe doux“ bekannt war und hierzulande als Jiu-Jitsu bezeichnet wurde. Im Laufe der Zeit wurden Elemente des Ringens und Boxens in diese Kampfkunst integriert, und heute werden sie in vielen Verbänden noch immer mit diesen Techniken kombiniert.
Zu beachten ist, dass Deutschland zu dieser Zeit, insbesondere Hamburg, von den Franzosen besetzt war, daher die Bezeichnung „signe doux“ oder Jiu-Jitsu.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburger_Franzosenzeit
Ryu Guide Koryu Books 2011.
Koryu Bujutsu: Classical Warrior Traditions of Japan von Diane Skoss.
Josef Art & Erich Reinhard Ju Jutsu Praxis
Arnold Schacht & Herbert Frese Ju Jutsu Spezial Sportverlag Berlin 1996
Louis Frederic Dictionare des Arts Martiaux Felin Verlag 1988
Emil Farkas & John Corcoran The Original Martial Arts Encyclopedia Pro Action Verlag 1993
Gerhard Schmitt Jiu-Jitsu Sportverlag Berlin 1997
Werner Lind Das Lexikon der Kampfkünste BSK Sportverlag Berlin 2001
- Heim & F.J Gresch Ju Jutsu Band 1 Falken Verlag 1971
Ju Jutsu Shoto Tanemura 2005
Bokuden Ryu Ju-Jutsu Otsuka Nobujoshi 1900
Die Kunst des Kampfes Chris Crudelli DK Verlag 2008
日本古武道協会 https://de.wikipedia.org/wiki/Nihon_Kobud%C5%8D_Kyokai
Japanese Swordsmanship: Technique And Practice, ISBN 0-8348-0236-8 Watatani, Kiyoshi (1967)
978-1-56836-410-0, S.515–516.Kiyoshi Watatani, Tadachika Yamada: 武芸流派大
ISBN1-890536-05-9.Watatani Kiyoshi, Yamada Tadashi (1969). Bugei Ryuha
Genbukan Ninpo Bugei www.genbukan.org
Kyoto City Tourism and Culture Information System.
https://www.japantimes.co.jp/news/2006/05/16/news/kishagasa/#.WstQv5e-nIU
http://www.nipponbudokan.or.jp/
https://de.wikipedia.org/wiki/Ju-Jutsu
https://de.wikipedia.org/wiki/Jiu_Jitsu
Lindsay: Jujutsu and the origins of Judo.In: Transactions of The Asiatic Society of Japan. BandXV, 1887
Rudolf Hartmann: Japanische Studenten an der Berliner Universität 1870–1914
Erich Rahn: 50 Jahre Jiu Jitsu und Judo. Ferch bei Potsdam, 1950, S. 30
MEISTER & STILE (RYU-HA) DES JU-JUTSU
Begründer Stilrichtung Name(Kanji) Datum/Entstehung
Akiyama Shirobei | Yoshin-Ryu | 秋山四朗兵衛義時 1665 |
Araki Mujinsai | Araki-Ryu | 1569 |
Chiba Sanshu | Toshu-Kakuto | 自衛隊 1954 |
Chikuei Ayato | Yagyu Shingan-Ryu | 柳生心眼流 1597 |
Fukuda Hachinosuke | Tenshin Shinyo-Ryu | 天神真楊流 1810 |
Fukuno Masakatsu | Fukuno-Ryu | Unbekannt vermut.1790/später Kito-Ryu |
Genkichi Kikuchi | Araki-Ryu | 1665 |
Hasegawa Eishin | Muso Jikiden Ryu | 無雙直傳英信流 1572 |
Homma Zoemon | Shindo-Ryu | 神道流 |
Ibarai Sensei | Kito Ryu | 起倒流 1750 |
Inagumi Nagayasu | Kushin-Ryu | Vermutlich 1800 Jh |
Inoue Manutoshi | Hontai-Yoshin-Ryu | 本體楊心流 1660 |
Iso Mataemon | Tenshin Shinyo Ryu | 1810 |
Isogai Jirozaemon | Isogai-Ryu | 1669 |
Matsuyama Frank | Matsuyama Ryu | Unbekannt |
Minamoto Yoshitsune | Shosho-Ryu | 1900 |
Misanori Hannosuke | Sosuichi-Ryu | 双水執流 1650 |
Miura Yoshitatsu | Miura-Ryu | 1650 |
Nagao Kenmotsu | Nagao-Ryu | 1854 |
Nishiyama Higashira | Tenshin Shinyo-Ryu | 1810 |
Oguri Niemon | Oguri-Ryu | Unbekannt |
Okazaki Seichiro | Danzan-Ryu | |
Okuyama Yoshiji Ryuho | Hakko-Ryu | |
Quero Jacques | Wajutsu | 1978 |
Saimura Goro | Taihojutsu | 逮捕術 1947 |
Sasabara Jirozaemon | Ryoi Shinto-Ryu | Unbekannt |
Sato Shizuya | Nihon Jujutsu | 日本柔術 1942 |
Sekiguchi Hachirozaemon | Shibukawa-Ryu | 渋川流柔術 |
Sekiguchi Jushin | Sekiguchi-Ryu | 関口新心流柔術 1560 |
Shimizi Takagi | Shindo-Muso-Ryu | 神道夢想流 1604 |
Takagi Oriemon | Takagi Yoshin Ryu | 楊心流 1632 |
Takenouchi Hisamori | Takenouchi-Ryu | 日下捕手開山竹内流 1336 |
Takeuchi Toichiro | Takeuchi-Ryu | 1326 |
Thorsten Ritz | Bokuden Ryu JuJutsu | 2016 |
Tanaka Tatsu | Tanaka Goshinjutsu | Unbekannt |
Tsunehisa Tanemura | Shinden Tatara Ryu | 1990 |
Tsunehisa Tanemura | Asayama Ichiden Ryu | 1990 |
Tsunehisa Tanemura | Yagyu Shingan Ryu | 1990 |
Terada heizzaemon | Teishin-Ryu | Unbekannt |
Terada Kanemon | Jikishin Ryu | 鹿島神傳直心影流 1570 |
Ueshima Sannosuke | Konshin Ryu | Unbekannt |
Ushu Tatewaki | Shingake Ryu | 新陰流 1508 |
Yagyu Muneyoshi | Yagyu Ryu | 柳生新陰流 1568 |
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